Musik
ist die Sprache der Engel! Von der Wahrheit des Zitats
konnten sich die Zuhörer der Serenade mit festlicher
Streicherkammermusik aus der Klassik und Moderne überzeugen.
Unter den Putten und Engeln der Maria Himmelfahrtskirche, die
an diesem Tag auch ihr Patrozinium beging, zogen die vier jungen
Saiten-Instrumentalistinnen aus Japan, Spanien und Polen das
Publikum in ihren Bann.
Unter der Leitung des jungen Professors Iagoba Fanlo traten
im Streicherquartett Beatriz Linares aus Spanien am Violoncello,
Karolina Plodzien aus Polen an der Viola, Midori Saito aus Japan,
Violine und Elzbieta Stawarska ebenfalls aus Polen an der Violine
vor das Publikum. Durch die hervorragende Akustik der Maria
Himmelfahrtskirche konnten die Zuhörer den klassischen
Teil des Komponisten Manuel Canales in den Sätzen Allegro
spirituoso, Andante grazioso, Menuetto und Finale Presto auf
sich wirken lassen. Besonders die einzelnen, ruhigen Solopassagen
ließen die große Begabung der vier jungen Damen
im Alter von 18 bis 22 Jahren deutlich erkennen. Musikalische
Vielfältigkeit bewies das Quartet bei dem Beitrag aus der
Moderne im Streichquartett op. 110 Nr. 8 des russischen Komponisten
Dimitri Schostakowitsch. Trotz perfekter Instrumentenbeherrschung
in den Sätzen Allegro und Largo e staccato, die abstrakt
das russische Temperament des Meisters wiedergaben, entstand
der Eindruck, dass sich das Publikum mehr zur ruhigen Klassik
hingezogen fühlte.
Belohnt wurde der Auftritt der vier begabten Engel mit
ihrer musikalischen Botschaft durch langanhaltenden Applaus,
den die Künstlerinnen gern mit einer Zugabe erwiderten.
Perfekt moderiert und vorgestellt wurde das Quartett von sprachgewandter
Tourneebegleitung. Zweiter Bürgermeister Gerald Morgenstern
dankte im Namen der Stadt für den gebotenen Genuss von
hohem künstlerischem Niveau und bat die Darbietung auch
mit einer großherzigen Spende für die Förderung
der jungen Talente zu belohnen.
Dass Grafenwöhr sich international verständigen kann,
konnten die Künstlerinnen beim anschließenden Empfang
auf dem Kirchenvorplatz erfahren. So nahmen es die Damen gerne
an sich mit Endurne Lechner in der Muttersprache Spanisch und
sich mit Colonel Richard G. Jung auch polnisch zu unterhalten.
Japanisch wurde allerdings durch Englisch ersetzt, das neben
der Sprache der Musik eine gemeinsame Konversation möglich
machte.